Ausstellung Klangfarben - Farbklänge


Am Mittwoch, den 21.11.2018, präsentierten Schüler/innen der 9. Klassen ihre Ausstellung "Klangfarben - Farbklänge" im Stadthaus N1.

 

Culture Challenge, auf Deutsch "kulturelle Herausforderung", ist der Name eines festen kreativen Formats, das an der MCR im Rahmen des Kulturagentenprogramms entwickelt wurde, mit dem Ziel kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Jedes Jahr setzen sich alle Achtklässler mit einem Thema oder mit einer Fragestellung auseinander. Unterstützt von ihren Lehrern und authentischen Künstlern erarbeiten sie diese künstlerisch in den Sparten Musik und Bildende Kunst. Ihre Ergebnisse präsentieren die Schüler/innen einer breiten Öffentlichkeit und so übernehmen sie die Verantwortung, das kulturelle Leben ihrer Umgebung selbst zu gestalten. Im Jahr 2016 beschäftigten sich die Schüler/innen im Projekt „Vorsicht zerbrechlich“ mit dem Material Glas und dem Potenzial an ästhetischen Ausdrucksmöglichkeiten dieses Werkstoffes. Im Rahmen des Projektes „All you need is less“ stand im Jahr 2017 der Minimalismus als Gestaltungsprinzip im Fokus.

 

Unter dem Motto „Klangfarben-Farbklänge“ unternahmen die Schüler/innen im Jahr 2018 eine künstlerische Entdeckungsreise in die Welt der Klänge, der Farben und des Lichtes als Gestaltungsmittel.

 

Welche Stimmungen und Empfindungen können Farben und Klänge heraufbeschwören? Wie nehmen wir dieselbe Farbe oder denselben Klang wahr, wenn sich deren Umgebung verändert? Welche Wirkungen haben Farb- oder Klangkontraste? Diese und ähnliche Fragestellungen waren Teil der Auseinandersetzung mit der Thematik.

 

Ausgangspunkt der kreativen Arbeit der Schüler/innen war der Besuch der Ausstellung „Stimme des Lichts. Delaunay, Apollinaire und der Orphismus“ im Wilhelm-Hack-Museum. Zusammen mit Kunstvermittlerinnen des Museums betrachteten und besprachen die Achtklässler/innen die meist gegenstandslosen Kunstwerke, die sich durch eine Farbpracht auszeichneten. Mit den gewonnenen Eindrücken beschäftigte sich im weiteren Verlauf die Klasse 8a mit der klanglichen Erforschung, die Klasse 8b widmete sich der bildnerischen Umsetzung von Farbe und Licht.

 

Unter der musikalischen Leitung von Musiker Zacharias Zschenderlein und Musiklehrer Markus Herrmann haben die Schüler/innen anhand alltäglicher Gegenstände und Materialien die klangliche Farbpalette erkundet und gelernt, diese überlegt einzusetzen. Das Bewusstmachen der Klangfarbe als einer der wichtigsten Gestaltungsparameter akustischer Ausdrucksformen war von Beginn an eines der Ziele des Projekts.

 

Bei der Gestaltung der Klangwerke haben die Schüler/innen in kleinen Gruppen gearbeitet und sich mit Kontrasten wie zum Beispiel tief und hoch, schnell und langsam, warm und kalt, gleichzeitig und nacheinander, beschäftigt. Sowohl beim Komponieren als auch bei den Aufnahmen der entstandenen Klangwerke und besonders bei den Proben war Teamwork, Aufmerksamkeit und Disziplin gefragt.

 

Unter der künstlerischen Leitung der Künstler Halil Kacemer, Diethelm Wonner und Kunstlehrer Jens Vogel versuchte die Klasse 8b Farb- und Lichtveränderungen in wiederholbaren Momenten, im nicht gegenständlichen Bereich der Bildenden Kunst, einzufangen.

 

Es standen viele verschiedene Materialien und Techniken zur Verfügung wie zum Beispiel eine abgeschlossene Farbsprühanlage, eine breite Palette an Acrylfarben und Papieren und dazu kunstferne Materialien wie Kunststoffgewebe, Schaumstoff und Wellpappe. Die Stofflichkeit und der Charakter der Materialien spielte bei der künstlerischen Gestaltung eine wichtige Rolle. Die Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel der Farben gewann damit an räumlicher Wirkung. Dadurch konnten verschiedene Effekte wie Interferenzen oder großflächige Farbverläufe erreicht werden. Entstanden sind 21 Wandobjekte als Einzelkunstwerke und zwei Lichtobjekte als Gemeinschaftswerk. Anstatt ihre Werke mit Titeln zu versehen, schrieben die Schüler/innen kurze Gedichte. In der begrenzten japanischen Gedichtform „Haiku“ konnten sie ihre Ideen und Empfindungen beim Betrachten ihrer Werke sprachlich ausdrücken. Die in den Haikus verwendeten Worte sind zum Teil Ausschnitte aus Überschriften von Zeitungen und Zeitschriften. Diese wurden wie in Collagen aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen, neu kombiniert und verändert.

 

Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden zuerst in einer multimedialen Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum präsentiert und ernteten große Aufmerksamkeit und Bewunderung. Später konnten einige Werke in der regionalen Schulkunstaustellung in der Heiliggeistkirche in Heidelberg sowie in der Landesschulkunstausstellung in Stuttgart ausgestellt werden. Nun freuen wir uns besonders, diese Sinnesfreude auch dem Publikum im Stadthaus Mannheim anbieten zu dürfen. Einige Werke werden ferner im Mai 2019 im Rahmen einer großen Kulturagentenveranstaltung in Ulm präsentiert werden.

 

Einen weiteren Artikel finden Sie auch hier: https://rheinneckarblog.de/28/klangfarben-farbklaenge/145732.html